Am 24.06. wird die Feuerwehr Frohsdorf um 7 Uhr das erste Mal zu einem Einsatz nach Frohsdorf zur Familie Höllriegel gerufen. Ab Mittag geht es dann Schlag auf Schlag. In Ofenbach werden die Wassermassen immer mehr. Die Hubertusgasse wird zum reißenden Bach, bei der Familie Rosteck droht ein Hang abzurutschen, der Ramesbach ist über die Ufer getreten und rinnt vorerst mehr oder weniger unkontrolliert entlang der Straße ins Sandgassl und mit dem Hubsteiger muss das Feuerbachl in Frohsdorf ausgeschnitten werden. Von unseren Feuerwehren ist bereits der gesamte Unterabschnitt 3 (FF Eichbüchl, FF Frohsdorf, FF Haderswörth, FF Katzelsdorf, FF Klein Wolkersdorf, FF Lanzenkirchen, FF Ofenbach) ausgerückt, und die Feuerwehren aus Sollenau, Hölles, Weikersdorf und Winzendorf sind zur Hilfeleistung angerückt.

Während des ersten Tages sind 172 Feuerwehrleute in unserem Gebiet eingesetzt. Beim Lagerhaus in Lanzenkirchen hat OBI Zehetner Karl das Kommando über 7 Traktoren und 60 Freiwillige, die gekommen sind, um beim Füllen der Sandsäcke zu helfen. Es werden bis in die Nacht 5.500 Säcke gefüllt, mehr als 84 m³ Sand verarbeitet und zu den undichten Dämmen gebracht.

Am 25. 6. wird ab 8 Uhr versucht einen erneuten Dammbruch beim Kloster unter Kontrolle zu bringen, in Frohsdorf stehen 10 Keller unter Wasser und einige Straßenzüge sind noch vermurt, sie müssen gereinigt werden. Es sind 9 Feuerwehren, 2 Bagger und 5 Traktoren im Einsatz. Auch helfen die Freiwilligen Feuerwehren aus Schwarzenbach und Pernitz den ganzen Tag mit 8 Mann. Aus dem Feuerwehrunterabschnitt sind 63 Mann im Einsatz, am Lagerhausplatz werden von den rund 30 Freiwilligen wieder 1.500 Sandsäcke gefüllt.

Am 26. 6. rücken schon am frühen Morgen die Kameraden der FF Froshdorf zu Auspumparbeiten aus. Da in der Hubertusgasse eine Gartenhütte unterspült wurde und über einen Hang auf ein Einfamilienhaus zu stürzen droht, wird sie von 10 Kameraden aus Frohsdorf rasch abgetragen. Nach weiteren schweren Regenfällen rücken wieder 127 Feuerwehrleute aus, um die große Wasserwelle, die aus der Melberleiten erwartet wird, im Bachbett zu halten. Die Sandsackdämme in Ofenbach werden erneut verstärkt und erhöht. Doch die Wassermassen sind so groß, dass unter anderem eine Brücke in Ofenbach weggespült wird.

Da auch wieder vermutet wird, dass das aus den Ufern getretene Klingfurter Bachl zuerst die Felder rund um die Familie Zechmeister füllt und dann mit geballter Kraft Richtung Frohsdorf strömen würde, wird entlang des Mühlbaches jede Hauseinfahrt mit Sandsäcken abgedichtet. In dieser Nacht werden wieder von ca. 70 Freiwilligen 88 m³ Sand in 4.500 Säcke gefüllt.

Der 27.06. steht wieder ganz im Zeichen des Aufräumens. Keller, Garagen und Gärten werden ausgepumpt. Hofeinfahrten und Straßenzüge werden gereinigt, sowie Sandsäcke ein wenig zur Seite, aber nicht ganz weg geräumt. Am späten Nachmittag werden wir dann gemeinsam mit den Kameraden der FF Klein Wolkersdorf in die Leithaau gerufen, um dort einige Bäume zu roden, damit der ausgeschwemmte Damm mit großen Steinen und Erdreich gesichert werden kann.

Zum Abschluss noch eine Übersicht über die von den freiwilligen Helfern und Feuerwehrleuten erbrachten Arbeitsleistungen. Es waren neben allen Feuerwehren des Unterabschnitts 3, noch die FF Hölles, FF Schwarzenbach, FF Sollenau, FF Weikersdorf, FF Winzendorf und die FF Pernitz, das sind insgesamt 13 Feuerwehren mit 34 Fahrzeugen im Einsatzgebiet. Auch waren 326 Feuerwehrleute und 194 Privatpersonen, (Sandschaufler, Baggerfahrer, Traktorfahrer) - das ergibt insgesamt ca. 520 Helfer - eingesetzt. Sie leisteten in ca. 3.400 Stunden fast unmenschliches, füllten über 200 m³ Sand in über 11.000 Sandsäcke und sicherten damit viele Meter gebrochene Dämme und schützten Haus-, Garten- und Garageneinfahrten. Danke allen für die oft spontane Verpflegung und den unermüdlichen Einsatz.

Sämtliche Schutzengerln sind heute bei Herrn Marcin B. in seinem Auto mitgefahren. Er war gegen 13.15 Uhr aus Richtung Ofenbach kommend mit seinem kleinen Sohn nach Hause unterwegs. Kurz vor der Abzweigung ins Rosental sieht er im Augenwinkel einen Schatten auf sein Auto fallen. Instinktiv bremst er seinen Wagen ab. Da kracht, durch den starken und böigen Wind ein aus den Wurzeln gerissenen Baum quer auf sein Auto. Gut, dass er und sein kleiner Sohn so vorbildlich im Wagen gesichert waren und der kleine Mann noch zusätzlich in einen Kindersitz geschnallt war. So sind beide mit dem Schrecken davon gekommen. Vorsorglich, und von der Polizei angeordnet, wurden die beiden noch stehenden morschen Bäume gleich gefällt und auch im benachbarten Garten die mörschesten Äste entfernt.

Heuer bereits zum 2. Mal sind die Frohsdorfer Feuerwehrmänner ausgerückt, um ihr Glück bei Feuerwehrleistungsbewerben zu suchen. Ende Mai erringt man mit zwei Gruppen bei den Abschnittsfeuerwehrleistungsbewerben in Maltern in Bronze Platz sechs und zwölf und im Silberbewerb die Plätze fünf und acht.

An 6. Juni 2009 sind bei den Abschnittsfeuerwehr-leistungsbewerben in Matzendorf wieder zwei Gruppen angetreten. Im Bronzebewerb konnte die "alte" Gruppe die jungen um 4zehntel Punkte deklassieren. Nur, Platzierungen sind nicht alles. Viel wichtiger ist es Spaß zu haben, sich mit anderen zu messen und liebgewordene Kameradschaften zu pflegen.

Kamerad Rupert Rathner feiert mit seinen Kameraden und alten Freunden aus seiner früheren Feuerwehrzeit sein 50jähriges freiwilliges Arbeiten im Feuerwehrwesen auch sein 70er wird gleich ein wenig vorgefeiert.
Im Namen der FF Frohsdorf wünschen wir Dir alles Gute zu Deinen Jubelfesten und wünschen uns noch ein recht langes Zusammenarbeiten in unserer Wehr.